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Bundesfreiwilligendienst (BFD) und FOS-Praktikum an der LUFA Speyer
Bundesfreiwilligendienst (BFD)
Sich außerhalb von Schule und Beruf für Umwelt-, Natur-, und Verbrauchschutz zu engagieren, ist für viele Frauen und Männer jeden Alters eine erstrebenswerte Perspektive. Der Bundesfreiwilligendienst ermöglicht Ihnen das Engagement, das sich für alle lohnt: Sie sammeln praktische Erfahrungen und Kenntnisse und erhalten Einblicke in einen Laborbetrieb. Wir bieten innerhalb unserer Einrichtung interessanten Aufgaben im Rahmen des Bundesfreiwilligendienstes und freuen uns auf Ihre Bewerbung.
FOS-Praktikum
Das Praktikum im Rahmen der Fachoberschule soll einschlägige Kenntnisse, Fertigkeiten und Erfahrungen der beruflichen Praxis vermitteln. Es ermöglicht den Fachoberschülerinnen und -schülern einen Einblick in die Abläufe betrieblicher Prozesse sowie das Kennenlernen von und die aktive Auseinandersetzung mit modernen Techniken und Verfahren.
In den zurückliegenden Jahren hatte die LUFA Speyer regelmäßig FOS-Praktikanten im Haus. Über Ihre Bewerbung im Rahmen eines FOS-Praktikums würden wir uns freuen.
Bei Interesse freuen wir uns über Ihre Bewerbung unter: https://www.lufa-speyer.de/index.php/karriere
Ihre LUFA Speyer
Landwirtschaft an den Klimawandel anpassen
LUFA beteiligt sich an grenzüberschreitendem Projekt
Die Landwirtschaftliche Untersuchungs- und Forschungsanstalt (LUFA) in Speyer ist an dem grenzüberschreitenden Projekt „KLIMACrops“ beteiligt, das sich mit der Anpassung der Landwirtschaft am Oberrhein an den Klimawandel, die Energiewende und den ökologischen Wandel beschäftigt. Gemeinsam mit 17 Partnerinstitutionen aus Deutschland, Frankreich und der Schweiz forscht die LUFA Speyer in den kommenden drei Jahren an Strategien zur Problembewältigung. Dabei werden praktische Lösungen, die bereits von Landwirten umgesetzt wurden, untersucht und insbesondere ihre Leistung und Übertragbarkeit bewertet. Zudem werden Workshops organisiert, um gemeinsam mit verschiedenen Akteuren neue Fruchtfolgen zu entwickeln, die mit den Klimaveränderungen, so wie sie sich heute bereits darstellen, und den Klimaszenarien in der Zukunft vereinbar sind.
Die LUFA Speyer erprobt im Rahmen des Interreg-Projekts auf dem Rinkenbergerhof innovative Anbausysteme, wie neue Fruchtfolgen zur Verringerung des Bedarfs an mineralischem Stickstoffdünger und die sogenannte Staffelkultur (englisch: relay cropping); dabei handelt es sich um ein Anbausystem, in dem zwei Kulturen zeitversetzt ineinander angebaut werden. Dies ermöglicht unter anderem eine lange Bodenbedeckung, weniger Bodenbearbeitung, eine frühere Ernte der zweiten Kultur und einen geringeren Bewässerungsbedarf. Übergeordnetes Ziel des Forschungsprojekts ist es, regionale Anbausysteme so zu gestalten, dass sie unter veränderten Klimabedingungen stabile Erträge liefern und somit auch zukünftig zur Ernährungssicherung beitragen. Die Arbeiten der LUFA Speyer werden mit über 130.000 Euro von der EU gefördert.
Abb: Feld mit Sojabohnen auf dem Rinkenbergerhof der LUFA Speyer
Seit 120 Jahren gehört die LUFA zum Bezirksverband Pfalz
Wichtige Einrichtung für Landwirtschaft, Umwelt- und Verbraucherschutz
Seit 120 Jahren gehört die Landwirtschaftliche Untersuchungs- und Forschungsanstalt (LUFA) Speyer zum Bezirksverband Pfalz. Im November 1901 beschloss nämlich der Landrath der Pfalz, der Vorläufer des Bezirkstags Pfalz, 1902 die Verantwortung für die 1875 gegründete „Agrikulturchemische Versuchsstation“ zu übernehmen. Seitdem hat sie sich zu einer wichtigen Einrichtung im Bereich der Landwirtschaft sowie des Verbraucher- und Umweltschutzes entwickelt.
In ihren Anfängen stand der Kampf gegen allgegenwärtige Hungersnöte im Vordergrund. Es ging um die Frage, wie man für eine schnell wachsende, zunehmend in Städten lebende Bevölkerung ausreichend Nahrungsmittel produzieren konnte. Die landwirtschaftliche Versuchsstation zeigte den pfälzischen Bauern auf, wie sie mit verbessertem Saatgut, Düngemitteln und qualitativ einwandfreien Futtermitteln ihre Erträge steigern und die Leistung der landwirtschaftlichen Nutztiere verbessern konnten. So richtig wachsen konnte die LUFA aber erst, als ihr der Bezirksverband Pfalz ein neues Laborgebäude in der Oberen Langgasse baute. Dort ist sie nun seit 1915 ansässig und wurde ständig erweitert. Darüber hinaus betreibt die LUFA seit 1958 eine landwirtschaftliche Versuchsstation auf dem 15 Hektar großen Rinkenbergerhof vor den Toren Speyers.
Auch heute tragen die vielfältigen Arbeiten der LUFA zur Sicherung der Lebensmittelerzeugung bei. Anders als zu ihren Anfängen sind jedoch der Verbraucher-, Umwelt- und Ressourcenschutz und die Bewältigung der Auswirkungen des Klimawandels auf die landwirtschaftliche Produktion in den Vordergrund gerückt. Für Ministerien und Behörden der Länder Rheinland-Pfalz und Saarland führt die LUFA im Rahmen von Kontroll- und Monitoringprogrammen Analysen von Saatgut, Düngemitteln, Futtermitteln und Umweltproben durch. Auch gehören regelmäßige Kontrollmessungen von Böden, Futtermitteln und Pflanzen auf Radioaktivität in der Umgebung von Kernkraftwerken dazu. Auf dem Rinkenbergerhof werden unter anderem Versuche im Rahmen der Zulassung neuer Sorten und zur Anpassung von Ackerbausystemen an den Klimawandel und deren Beitrag zum Klimaschutz durchgeführt. Nicht zuletzt unterstützt die LUFA auch landwirtschaftliche Betriebe und andere Privatunternehmen aus dem Agrar- und Lebensmittelsektor mit einem breiten Analysenangebot und kompetenter Beratung dabei, hochqualitative Lebensmittel und Futtermittel möglichst wirtschaftlich und umweltverträglich zu erzeugen.
Seit ihrer Gründung hat die LUFA acht Wissenschaftlich-technische Direktoren gehabt: Hofrat Prof. Dr. Anton Halenke war von 1875 bis 1912, Prof. Dr. Otto Krug von 1912 bis 1927, Prof. Dr. Max Kling von 1928 bis 1939, Prof. Dr. Otto Engels von 1939 bis 1949, Prof. Dr. habil. Otto Siegel von 1952 bis 1975, Dr. Wolfgang Kampe von 1975 bis zu seinem Tod 1988, Prof. Dr. Rudolf Aldag von 1989 bis 2002 und Prof. Dr. Franz Wiesler von 2002 bis 2022 Direktor. Nun liegt die Verantwortung der LUFA erstmals in weiblicher Hand: Die Lebensmittelchemikerin Dr. Diana Bunzel übernahm im September ihre Leitung. Seit 2002 steht dem Wissenschaftlich-technischen Direktor beziehungsweise nun der Direktorin ein Kaufmännischer Direktor zur Seite, und zwar bis 2016 Volker Weinmann und seit 2017 ist es Jan Jungkind.
Abb: Seit 1915 in der Oberen Langgasse in Speyer angesiedelt: das historische Gebäude der LUFA
Dr. Diana Bunzel übernimmt die Wissenschaftlich-technische Leitung der LUFA Speyer
Lebensmittelchemikerin will Digitalisierung und Außenwahrnehmung fördern
Dr. Diana Bunzel wird Mitte September wissenschaftlich-technische Direktorin der Landwirtschaftlichen Untersuchungs- und Forschungsanstalt (LUFA) in Speyer. Das hat der Bezirksausschuss des Bezirkstags Pfalz unter Leitung des Bezirkstagsvorsitzenden Theo Wieder einstimmig auf Empfehlung des Werkausschusses LUFA/Ausschusses für Landwirtschaft, Verbraucherschutz und Umwelt entschieden. Prof. Dr. Franz Wiesler, der die LUFA 20 Jahre lang geleitet hat, ist Ende März in den Ruhestand verabschiedet worden. „Frau Dr. Bunzel bringt alle Fähigkeiten und Fertigkeiten mit, um die LUFA zukunftsorientiert weiterzuentwickeln und als Schnittstelle von Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz zu festigen“, sagte Wieder. Dank ihrer langjährigen einschlägigen Erfahrung und ihrer sozialen Kompetenz würde die Lebensmittelchemikerin ihre vielfältigen Aufgaben meistern können. Mit ihr habe man eine „engagierte, empathische, kreative und ambitionierte Wissenschaftlerin“ gewinnen können.
Die 43-jährige Dr. Diana Bunzel, die in Halberstadt im Harz geboren wurde und bei Karlsruhe wohnt, ist seit zehn Jahren am Max Rubner-Institut, Bundesforschungsinstitut für Ernährung und Lebensmittel, Institut für Sicherheit und Qualität bei Obst und Gemüse, beschäftigt. Sie studierte an der Universität Hamburg Lebensmittelchemie und promovierte dort. Danach ging sie in die USA, wo sie etwa drei Jahre im Forschungsbereich eines großen Lebensmittelkonzerns in Minneapolis, Minnesota, tätig war. Im Januar 2012 wechselte sie an das Max Rubner-Institut in Karlsruhe; dort leitet sie unter anderem den Laborbereich „Neue Produktionssysteme“ und koordiniert das Verbundprojekt „In4Food“, bei dem sich sieben Partner aus Industrie und Forschung mit der Indoor-Kultivierung ausgewählter Pflanzen beschäftigen. Bunzels Bestreben ist es, das „absolute Know-how der LUFA im Bereich der chemischen und biologischen Analytik sowie der angewandten landwirtschaftlichen Forschung zu erhalten“. Dazu sei es unter anderem wichtig, weiterhin in die Netzwerk- und Gremienarbeit der LUFA zu investieren. Um wirtschaftlich zu arbeiten, will sie die Digitalisierung vorantreiben und eine kundenkomfortable Software einführen. Wichtig ist ihr auch der Ausbau der Außenwahrnehmung und eine offensive Öffentlichkeitsarbeit, um die Expertisen und wichtigen Themen der LUFA noch stärker nach außen zu transportieren. Am Herzen liegt ihr, einen Beitrag zur Unterstützung einer nachhaltigen Landwirtschaft zu leisten.
Landwirtschaftsausschuss besichtigt Versuchsfeld der LUFA
Der Werkausschuss LUFA/Ausschuss für Landwirtschaft, Verbraucherschutz und Umwelt des Bezirkstags Pfalz unter Vorsitz von Irmgard Münch-Weinmann hatte sich auf dem Versuchsfeld Rinkenbergerhof der Landwirtschaftlichen Versuchs- und Forschungsanstalt (LUFA) bei Speyer getroffen, um sich vor Ort über die Feldversuche zu informieren. Zunächst erhielten sie jedoch einen Überblick über die BOLAP, die Gesellschaft für Bodenberatung, Laboruntersuchung und Qualitätsprüfung, die ein wichtiger Ansprechpartner für die Landwirte im Gemüsegarten Deutschlands ist. Geschäftsführerin Esther Paladey führte aus, dass die BOLAP 1988 gegründet worden sei und seit über 20 Jahren mit der LUFA im Hinblick auf die Rückstandsanalytik im Obst- und Gemüsebau zusammenarbeite. Neben den Gemüsebauern und Landwirten zählten der Gemüsegroß- und -einzelhandel, Tabakbauern, Institute und Wasserwirtschaft, Obst- und Weinbauern sowie Hausgärtner zu ihren Kunden. Zu den Arbeitsfeldern der BOLAP gehöre die Anbauberatung, der Probenahme-Service für Böden und Gemüse, die Beratung, wenn die Rückstandsergebnisse nicht den Vorgaben entsprechen, aber auch zur Pflanzenernährung und Düngung, sowie das Versuchswesen. Ziel sei es, den Kunden das Ergebnis nach 24 Stunden mitteilen zu können.
Anschließend stellte Dr. Martin Armbruster die aktuellen Forschungs- und Kooperationsprojekte der LUFA vor. Im Hinblick auf Anzahl und Nachweisgrenzen habe die LUFA ein hohes Know-how im Bereich der Rückstandsanalysen. Seit 1984 gebe es eine Forschungskooperation mit der Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft (FAWF) in Trippstadt; so würden hierfür aktuell jährlich unter anderem etwa 2.300 Wasserproben, rund 500 Pflanzenproben und 100 Mineralboden- und Humusproben untersucht. Die LUFA sei auch bei der Flut-Katastrophe im Ahrtal ein Ansprechpartner für das Land gewesen, um Bodenproben und Futtermittel auf eine mögliche Schadstoffbelastung zu analysieren. Beim Verbundprojekt „HUMOR“, das seit 2019 laufe und kurz vor dem Abschluss stehe, habe die LUFA die Bewertung der Humus- und Nährstoffwirkung von organischen Reststoffen vorgenommen. An Feldversuchen laufe zurzeit unter anderem die Prüfung von stickstofffixierenden Mikroorganismen bei Winterweizen, bei dem man deren Wirkung auf Parzellen mit und ohne Stickstoff-Düngung miteinander vergleiche. Zukünftig seien auf dem Rinkenbergerhof Projekte im Bereich Klimaschutz und Klimaanpassung geplant. Hierzu würden aktuell Projektanträge zur Bewertung von Hemmstoffen bei der Bildung von Nitrat als mögliche Klimaschutzmaßnahme sowie für ein INTERREG-Projekt zur Frage ausgearbeitet, wie Ackerbauproduktionssysteme das Klima schützen und/oder dem Klimawandel angepasst werden könnten.
Sodann erfolgte die Begehung des Versuchsfelds vor den Toren Speyers. Langzeitversuche würden hier, so Armbruster, schon seit fast 65 Jahren durchgeführt. Beim Rundgang stellte er diese und auch die in Kooperation mit dem Versuchswesen des Landes Rheinland-Pfalz aktuell durchgeführten Versuche vor. Die LUFA Speyer berichte regelmäßig in den landwirtschaftlichen Wochenblättern über die Versuchstätigkeit auf dem Rinkenbergerhof, wodurch die erzielten Ergebnisse den landwirtschaftlichen Betrieben zur Verfügung gestellt würden.
Abb: Ausschussmitglieder besichtigen das Versuchsfeld der LUFA auf dem Rinkenbergerhof