Wir unterstützen NCLOSE: Studentisches Forschungsprojekt zum Grundwasserschutz

In Deutschland weisen ca. 16 Prozent der Messstellen des repräsentativen EUA-Grundwassermessnetzes (Messnetz für die Berichterstattung an die Europäische Umweltagentur) Nitratkonzentrationen über dem Schwellenwert von 50 mg je Liter auf (Quelle: Umweltbundesamt und Länderinitiative Kernindikatoren (LIKI) 2023 auf Basis von Daten der Bund-Länder-Arbeitsgemeinschaft Wasser (LAWA)). Von den Messstellen, in deren Zustromgebiet⁠ überwiegend landwirtschaftliche Nutzungen vorkommen, überschreiten ca. 26 Prozent den Schwellenwert (Quelle: Umweltbundesamt, nach Angaben der LAWA aus dem Jahr 2024).

Ein Team Studierender der RWTH Aachen beschäftigt sich daher im Projekt NCLOSE mit mikrobiologischen Ansätzen um die Nitratbelastung aus landwirtschaftlichen Quellen zu reduzieren. Die Idee der Studierenden ist, bestimmte nicht-pathogene Bakterien dahingehend zu modifizieren, in Gülle freies Ammonium aufzunehmen und vorübergehend in Form von Polyglutaminsäure zu speichern. Dies könnte ein Ansatz sein, die Umwandlung von freiem Ammonium in Nitrat (Nitrifikation) zu vermindern. Polyglutaminsäure könnte über die Zeit durch das Bodenmikrobiom zersetzt werden, sodass das zuvor gebundene Ammonium den Pflanzen wieder als Nährstoff zur Verfügung steht. Damit könnten sowohl die Effizienz der Stickstoffnutzung gesteigert als auch Nitrateinträge in die Umwelt verringert werden. 

Die LUFA Speyer unterstützt das studentische Forschungsprojekt bei der Charakterisierung der Versuchssubstrate.