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Vortrag in der LUFA Speyer
Am Mittwoch, den 15. Mai, um 19 Uhr im Konferenzraum der Landwirtschaftlichen Untersuchungs- und Forschungsanstalt (LUFA) Speyer hält Dr. Christian Decker im Rahmen des agrarwissenschaftlichen Kolloquiums der LUFA Speyer einen Vortrag zum Thema:
Von der Agrargesellschaft ins Maschinenzeitalter – Die Industrialisierung der Pfalz von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis zum Ende des Ersten Weltkriegs
Technischer Fortschritt und wachsender Einsatz automatisierter Maschinen bildeten die Voraussetzung für den Siegeszug der Industrialisierung in der agrarisch geprägten bayerischen Pfalz. Ausgehend von der Wirtschaft, wirkte sich jener Prozess auf alle relevanten Gesellschaftsbereiche aus – er revolutionierte Alltag, Lebensbedingungen, Kultur und damit langfristig auch die staatliche Politik. Jahrhundertealte Gewissheiten und Arbeitsrhythmen änderten sich für die Zeitgenossen in atemberaubender Geschwindigkeit: Das neue Verkehrsmittel Eisenbahn schrumpfte Zeit und Raum, Dampfkraft setzte ungeahnte Antriebsenergien frei und Elektrizität ließ Städte in einem ganz neuen Licht erstrahlen. Christian Decker, Abteilungsleiter für Pfälzische Geschichte am Institut für pfälzische Geschichte und Volkskunde (IPGV) beleuchtet in seinem Vortrag die erste Hochphase der hiesigen Industrieentwicklung – von ihren Anfängen im 19. Jahrhundert bis zum Epochenjahr 1918. Neben einem Überblick der wichtigsten Unternehmenszweige wird hierbei auch auf zentrale Aspekte wie die Urbanisierung und soziale Frage einzugehen sein.
Vortrag in der LUFA Speyer
Am Mittwoch, den 10. April, um 19 Uhr im Konferenzraum der Landwirtschaftlichen Untersuchungs- und Forschungsanstalt (LUFA) Speyer hält Dr. Frank Wieland im Rahmen des agrarwissenschaftlichen Kolloquiums der LUFA Speyer einen Vortrag zum Thema:
Über die Wissenschaft hinter dem, was hinten rauskommt
Dr. Frank Wieland ist Direktor des Pfalzmuseums für Naturkunde in Bad Dürkheim. Dort ist bis zum 23. Juni die Sonderausstellung „Alles Scheiße“ zu sehen.
Hinter dem provokanten Titel verbirgt sich ein unglaublich spannendes und wissenschaftlich weitreichendes Thema. Die Nutzung und Erforschung von Kot in ökologischem, wirtschaftlichem und medizinischem Kontext birgt zahlreiche faszinierende Beispiele. Wieland geht unter anderem Fragen nach, woher man weiß, was die Süßwasserhaie der Pfalz vor rund 300 Millionen Jahren gefressen haben, wieso Tiere ihren Blinddarmkot fressen und warum der Storch im Sommer weiße Beine hat. Der Vortrag wird die Zuhörerinnen und Zuhörer zum Staunen bringen. Sie erfahren, wie nützlich das ist, worum wir normalerweise lieber einen großen Bogen machen.
War 37 Jahre lang an der LUFA Speyer im Einsatz
Referatsleiter in Ruhestand verabschiedet
„Klaus Guth war lange Zeit an der LUFA tätig und hat in den 37 Jahren zahlreiche Veränderungen und Entwicklungen in Forschung und Technologie erlebt“, sagte Bezirkstagsvorsitzender Theo Wieder bei der Verabschiedung von Klaus Guth in den Ruhestand. In dieser Zeit habe es zwei Reaktorkatastrophen gegeben: Tschnerobyl 1986 und Fukushima 2011. Tschernobyl sei ausschlaggebend für die umfangreichen Radioaktivitätsmessungen gewesen, die die LUFA seitdem durchführe. Wieder übergab Guth eine Pfalz-Kiste, die helfen soll, „den Weg in den neuen Lebensabschnitt zu bewältigen“. Seit 2001 war der Diplomingenieur für Chemische Technologie als Referatsleiter für anorganische Wert- und Schadstoffe in der Abteilung Umweltanalytik und Produktqualität an der Landwirtschaftliche Untersuchungs- und Forschungsanstalt (LUFA) tätig. Wieder dankte Guth für seine langjährigen Dienste und sein hohes Engagement.
In seinem Grußwort erinnerte Hans-Peter Erhardt, Leiter der Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft, daran, dass in den 1980er Jahren auch das Waldsterben ins allgemeine Bewusstsein gelangte. 1984 sei denn auch die Forschungsanstalt in Trippstadt gegründet worden, um dem Schaden auf den Grund zu gehen und Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Die Kooperation mit der LUFA, die ein wichtiger Partner in der Analytik sei, bestehe nun schon seit Jahrzehnten. Die langfristigen Beobachtungen seien heute bedeutsam für das Verständnis des Klimawandels. Guth sei stets „kompetent, sachorientiert, pragmatisch, engagiert und vertrauensvoll“ gewesen. Dr. Dieter Martens, Abteilungsleiter für Umweltanalytik und Produktqualität, lobte die „hervorragende Zusammenarbeit“. Guth habe die Analytik im anorganischen Bereich aufgebaut. „Die Qualität der Wasser-, Dünger- und Klärschlammuntersuchungen mit den verschiedensten Messmethoden ist immer 1 a gewesen.“ LUFA-Direktor Dr. Franz Wiesler stellte die Anorganik als Bindeglied zwischen den landwirtschaftlichen Betriebsmitteln (Dünge- und Futtermittel, Böden und Wasser), den landwirtschaftlichen Produkten (tierische und pflanzliche Lebensmittel), der Umweltradioaktivität und den Ökosystemen (Wald) vor. Das Referat, dem Guth vorstand, führe Düngemittel und Schwermetalluntersuchungen durch. Auch er lobte die „äußerst kooperative Zusammenarbeit“. Klaus Guth blickte kurz auf die Entwicklung innerhalb seiner beruflichen Laufbahn zurück und erwähnte nicht ohne Stolz das „hervorragende Abschneiden der LUFA bei weltweiten Ringversuchen, beispielsweise zu Schwermetallen in Regenwasser“. Insgesamt liefen rund 20 Ringanalysen, bei der die Probenvorbereitung, Durchführung und Auswertung nach einheitlichen und anerkannten Verfahren in verschiedenen Labors verläuft.
1956 in Mainz geboren und aufgewachsen, absolvierte Klaus Guth von 1974 bis 1977 eine Ausbildung zum Chemielaboranten in Ingelheim, sodann folgte von 1978 bis 1982 ein Studium der Chemischen Technologie an der Fachhochschule Darmstadt, das er als Diplomingenieur abschloss. Im gleichen Jahr begann seine Tätigkeit an der LUFA Speyer im Fachbereich Radioagronomie, wo er umfangreiche Radioaktivitätsmessungen nach dem Reaktorunfall in Tschernobyl im Jahre 1986 durchführte. 2001 übernahm er die Leitung des Referats für Analytik von anorganischen Wert- und Schadstoffen. Er war verantwortlich für die Analysen, die die LUFA für die Trippstadter Forschungsanstalt seit den 1980er Jahren durchführt. Weiterhin leitete er die Untersuchungen im Rahmen der amtlichen Düngemittelkontrolle, Schwermetalluntersuchungen in Klärschlamm sowie Mineralstoffuntersuchungen in Futtermitteln.
Weltbodentag am 5. Dezember
Der 5. Dezember wurde im Jahr 2002 von der Internationalen Bodenkundlichen Union zum Weltbodentag (World Soil Day) ernannt. Damit soll jährlich ein Zeichen für die Bedeutung der Ressource Boden gesetzt werden und für deren Schutz geworben werden.
In Deutschland wird am Weltbodentag (auch „Internationaler Tag des Bodens“) seit dem Jahr 2005 der „Boden des Jahres“ vorgestellt. Die Auswahl trifft das „Kuratorium des Bodens des Jahres“. Boden des Jahres 2019 ist der „Kippenboden“, welcher vor allem infolge des Braunkohletagebaus entsteht. Der Kippenboden tritt daher in den Braunkohlerevieren der Kölner Bucht, dem Mitteldeutschen Braunkohlerevier bei Leipzig-Halle und im Lausitzer Braunkohlerevier auf. Die Rekultivierung von Kippenböden stellt eine große Herausforderung für die Landwirtschaft dar. Kippenböden entstehen aus künstlich umgelagerten Sedimenten, den sogenannten Kippsubstraten. Die Böden weisen daher andere Merkmale als natürliche Böden auf. Um eine landwirtschaftliche Nutzung zu ermöglichen ist meist eine Aufkalkung und Durchlüftung erforderlich und der Aufbau von Humus steht bei der Bewirtschaftung im Vordergrund.
Foto: Ralf Sinapius, Büro für Bodenkunde, Voigtsdorf
Der Kippenboden folgt als Boden des Jahres 2019 auf den Alpinen Felshumusboden (2018), den Gartenboden (2017) sowie den Grundwasserboden (2016).
Besuch chinesischer Wissenschaftler an der LUFA Speyer
Eine chinesische Delegation der Guizhou University aus der Provinz Guizhou hat am 19. September 2018 die LUFA Speyer besucht. Die Gruppe, bestehend aus Wissenschaftlern, bildet sich im Rahmen einer fachlichen Rundreise durch Deutschland zum Thema Forschung und Lehre im Agrar-Sektor weiter. An der LUFA Speyer stand hierbei der Bereich „Umweltanalytik, Produktqualität“ im Fokus.
Nach der Begrüßung und Vorstellung der LUFA Speyer und des Bezirksverbands Pfalz durch den Kaufmännischen Direktor Herrn Jan Jungkind, erfolgte im Anschluss die Fachpräsentation über die Arbeiten in der Abteilung „Umweltanalytik, Produktqualität durch den stellvertretenden Referatsleiter „Organische Wert- und Schadstoffe, Rückstände“ Herrn Harald Schäfer und Herrn Dr. Andreas Hildebrand. Mit großem Interesse besichtigte die Gruppe danach noch einzelne Referate und Laborbereiche innerhalb der LUFA Speyer.