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War 37 Jahre lang an der LUFA Speyer im Einsatz
Referatsleiter in Ruhestand verabschiedet
„Klaus Guth war lange Zeit an der LUFA tätig und hat in den 37 Jahren zahlreiche Veränderungen und Entwicklungen in Forschung und Technologie erlebt“, sagte Bezirkstagsvorsitzender Theo Wieder bei der Verabschiedung von Klaus Guth in den Ruhestand. In dieser Zeit habe es zwei Reaktorkatastrophen gegeben: Tschnerobyl 1986 und Fukushima 2011. Tschernobyl sei ausschlaggebend für die umfangreichen Radioaktivitätsmessungen gewesen, die die LUFA seitdem durchführe. Wieder übergab Guth eine Pfalz-Kiste, die helfen soll, „den Weg in den neuen Lebensabschnitt zu bewältigen“. Seit 2001 war der Diplomingenieur für Chemische Technologie als Referatsleiter für anorganische Wert- und Schadstoffe in der Abteilung Umweltanalytik und Produktqualität an der Landwirtschaftliche Untersuchungs- und Forschungsanstalt (LUFA) tätig. Wieder dankte Guth für seine langjährigen Dienste und sein hohes Engagement.
In seinem Grußwort erinnerte Hans-Peter Erhardt, Leiter der Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft, daran, dass in den 1980er Jahren auch das Waldsterben ins allgemeine Bewusstsein gelangte. 1984 sei denn auch die Forschungsanstalt in Trippstadt gegründet worden, um dem Schaden auf den Grund zu gehen und Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Die Kooperation mit der LUFA, die ein wichtiger Partner in der Analytik sei, bestehe nun schon seit Jahrzehnten. Die langfristigen Beobachtungen seien heute bedeutsam für das Verständnis des Klimawandels. Guth sei stets „kompetent, sachorientiert, pragmatisch, engagiert und vertrauensvoll“ gewesen. Dr. Dieter Martens, Abteilungsleiter für Umweltanalytik und Produktqualität, lobte die „hervorragende Zusammenarbeit“. Guth habe die Analytik im anorganischen Bereich aufgebaut. „Die Qualität der Wasser-, Dünger- und Klärschlammuntersuchungen mit den verschiedensten Messmethoden ist immer 1 a gewesen.“ LUFA-Direktor Dr. Franz Wiesler stellte die Anorganik als Bindeglied zwischen den landwirtschaftlichen Betriebsmitteln (Dünge- und Futtermittel, Böden und Wasser), den landwirtschaftlichen Produkten (tierische und pflanzliche Lebensmittel), der Umweltradioaktivität und den Ökosystemen (Wald) vor. Das Referat, dem Guth vorstand, führe Düngemittel und Schwermetalluntersuchungen durch. Auch er lobte die „äußerst kooperative Zusammenarbeit“. Klaus Guth blickte kurz auf die Entwicklung innerhalb seiner beruflichen Laufbahn zurück und erwähnte nicht ohne Stolz das „hervorragende Abschneiden der LUFA bei weltweiten Ringversuchen, beispielsweise zu Schwermetallen in Regenwasser“. Insgesamt liefen rund 20 Ringanalysen, bei der die Probenvorbereitung, Durchführung und Auswertung nach einheitlichen und anerkannten Verfahren in verschiedenen Labors verläuft.
1956 in Mainz geboren und aufgewachsen, absolvierte Klaus Guth von 1974 bis 1977 eine Ausbildung zum Chemielaboranten in Ingelheim, sodann folgte von 1978 bis 1982 ein Studium der Chemischen Technologie an der Fachhochschule Darmstadt, das er als Diplomingenieur abschloss. Im gleichen Jahr begann seine Tätigkeit an der LUFA Speyer im Fachbereich Radioagronomie, wo er umfangreiche Radioaktivitätsmessungen nach dem Reaktorunfall in Tschernobyl im Jahre 1986 durchführte. 2001 übernahm er die Leitung des Referats für Analytik von anorganischen Wert- und Schadstoffen. Er war verantwortlich für die Analysen, die die LUFA für die Trippstadter Forschungsanstalt seit den 1980er Jahren durchführt. Weiterhin leitete er die Untersuchungen im Rahmen der amtlichen Düngemittelkontrolle, Schwermetalluntersuchungen in Klärschlamm sowie Mineralstoffuntersuchungen in Futtermitteln.
Weltbodentag am 5. Dezember
Der 5. Dezember wurde im Jahr 2002 von der Internationalen Bodenkundlichen Union zum Weltbodentag (World Soil Day) ernannt. Damit soll jährlich ein Zeichen für die Bedeutung der Ressource Boden gesetzt werden und für deren Schutz geworben werden.
In Deutschland wird am Weltbodentag (auch „Internationaler Tag des Bodens“) seit dem Jahr 2005 der „Boden des Jahres“ vorgestellt. Die Auswahl trifft das „Kuratorium des Bodens des Jahres“. Boden des Jahres 2019 ist der „Kippenboden“, welcher vor allem infolge des Braunkohletagebaus entsteht. Der Kippenboden tritt daher in den Braunkohlerevieren der Kölner Bucht, dem Mitteldeutschen Braunkohlerevier bei Leipzig-Halle und im Lausitzer Braunkohlerevier auf. Die Rekultivierung von Kippenböden stellt eine große Herausforderung für die Landwirtschaft dar. Kippenböden entstehen aus künstlich umgelagerten Sedimenten, den sogenannten Kippsubstraten. Die Böden weisen daher andere Merkmale als natürliche Böden auf. Um eine landwirtschaftliche Nutzung zu ermöglichen ist meist eine Aufkalkung und Durchlüftung erforderlich und der Aufbau von Humus steht bei der Bewirtschaftung im Vordergrund.
Foto: Ralf Sinapius, Büro für Bodenkunde, Voigtsdorf
Der Kippenboden folgt als Boden des Jahres 2019 auf den Alpinen Felshumusboden (2018), den Gartenboden (2017) sowie den Grundwasserboden (2016).
Besuch chinesischer Wissenschaftler an der LUFA Speyer
Eine chinesische Delegation der Guizhou University aus der Provinz Guizhou hat am 19. September 2018 die LUFA Speyer besucht. Die Gruppe, bestehend aus Wissenschaftlern, bildet sich im Rahmen einer fachlichen Rundreise durch Deutschland zum Thema Forschung und Lehre im Agrar-Sektor weiter. An der LUFA Speyer stand hierbei der Bereich „Umweltanalytik, Produktqualität“ im Fokus.
Nach der Begrüßung und Vorstellung der LUFA Speyer und des Bezirksverbands Pfalz durch den Kaufmännischen Direktor Herrn Jan Jungkind, erfolgte im Anschluss die Fachpräsentation über die Arbeiten in der Abteilung „Umweltanalytik, Produktqualität durch den stellvertretenden Referatsleiter „Organische Wert- und Schadstoffe, Rückstände“ Herrn Harald Schäfer und Herrn Dr. Andreas Hildebrand. Mit großem Interesse besichtigte die Gruppe danach noch einzelne Referate und Laborbereiche innerhalb der LUFA Speyer.
Nährstoffgehalte in organischen Wirtschaftsdüngern untersuchen lassen
Auftragsformular und Begleitschein Download
Organische Dünger wie Gülle, Festmist oder Gärrückstände stellen eine wichtige Nährstoffquelle für den Pflanzenbau dar. Die ausgebrachten Nährstoffmengen müssen nach der neuen DüV bei der Düngebedarfsermittlung berücksichtigt und dokumentiert werden. Dazu kann auf Faustzahlen aus Tabellenwerken zurückgegriffen oder eine Nährstoffanalyse durchgeführt werden (mindestens Gesamtstickstoff, verfügbarer Stickstoff oder Ammoniumstickstoff und Gesamtphosphat). Da die Nährstoffgehalte in wirtschaftseigenen Düngern sehr stark schwanken, ist die regelmäßige Durchführung von Nährstoffanalysen sowohl für die bedarfsgerechte Düngung als auch für die Berechnung von korrekten Nährstoffbilanzen von großem Vorteil.
Die LUFA Speyer bietet für die Untersuchung von Wirtschaftsdüngern die Analyse einzelner Parameter oder ganzer Untersuchungspakete an. Dazu können Sie von der Internetseite der LUFA Speyer ein Auftragsformular herunterladen und mit der Probe an uns versenden. Probengefäße können bei Bedarf bei uns bestellt und Ihnen zugesandt werden. Bitte beachten Sie, dass nur homogenisierte Proben aus dem Gülle- oder Dunglager entnommen werden, die Lagerung kühl erfolgt und der Transport an die LUFA Speyer möglichst schnell durchgeführt wird. Bei der Probenahme aus einem Güllelager werden nach Homogenisierung (Rührgerät oder Umpumpen) an mehreren Stellen und Tiefen Teilproben in einen Eimer gesammelt. Daraus werden nach guter Durchmischung eine oder mehrere Plastikflaschen zu ¾ als Probe abgefüllt (mind. 3 Liter). Festmist aus einem Misthaufen muss ebenfalls an mehreren unterschiedlichen Stellen und Schichten beprobt werden um eine repräsentative Probe zur Untersuchung zu erhalten. Nach Sammlung und guter Durchmischung der Einzelproben wird eine Mischprobe von etwa 3 kg in einer Plastiktüte zur Untersuchung abgegeben. Wenn Sie es wünschen, kann die LUFA Speyer die Probenahme und den Probentransport durchführen. Bitte wenden Sie sich bei Rückfragen jederzeit an uns.
Erfolgreiche Teilnahme an Ringversuchen
Prüflaboratorien müssen im Rahmen der Qualitätssicherung Ihre Leistungsfähigkeit unter anderem durch die erfolgreiche Teilnahme an Ringversuchen nachweisen. So nimmt die LUFA Speyer regelmäßig an Ringversuchen zur Untersuchung von Böden, Wasser, Düngemitteln, Gülle, Klärschlamm, Kompost, Saatgut, Futtermitteln und Lebensmitteln teil. Geprüft wird dabei das gesamte Analysenspektrum der LUFA Speyer, d.h. wertgebende Inhaltsstoffe wie Mineralstoffe, Aminosäuren, Probiotika oder Vitamine genauso wie unerwünschte Stoffe wie Schwermetalle, Dioxine, Pflanzenschutzmittelrückstände, Mykotoxine, gentechnisch veränderte Organismen oder Krankheitserreger.
Im jüngst von der Qualität und Sicherheit GmbH (QS) durchgeführten Laborkompetenztest für Rückstandsuntersuchungen von Obst und Gemüse hat die LUFA Speyer als eines von 23 Laboren alle Wirkstoffe in der zu untersuchenden Probe identifiziert und in der der richtigen Konzentration gemessen und damit die maximal mögliche Punktzahl erreicht. An dem Kompetenztest nahmen insgesamt 60 Labore teil. Der Schwerpunkt lag laut QS GmbH auf dem Nachweis von vier Nacherntewirkstoffen und sieben Fungiziden in Zitronen.