Startseite
Stellenausschreibung Haustechniker und Probenehmer (m, w, d)
Die Landwirtschaftliche Untersuchungs- und Forschungsanstalt (LUFA) Speyer sucht zum nächstmöglichen Zeitpunkt einen
Haustechniker und Probenehmer (m, w, d)
Über uns
Die LUFA Speyer ist ein Eigenbetrieb des Bezirksverbands Pfalz, mit dem Zweck eine ökonomische, umweltverträgliche und auf eine hohe Qualität ausgerichtete Produktion von Lebensmitteln, Futtermitteln und nachwachsenden Rohstoffen zu sichern. Unsere Einrichtung verfügt über eine breite Expertise im Bereich der Agrar- und Umweltanalytik: Böden, Saatgut, Düngemittel, Futtermittel, Wasser, Pflanzen und pflanzliche Erzeugnisse wie Obst und Gemüse werden auf ein großes Spektrum wertgebender und wertmindernder Inhaltsstoffe untersucht. Wir führen zum einen amtliche Untersuchungen für die Länder Rheinland-Pfalz und Saarland durch und beraten die dafür zuständigen Ministerien und Behörden. Zum anderen analysieren wir Proben für landwirtschaftliche Betriebe, andere Privatunternehmen und auch Privatpersonen. Auf der Feldversuchsstation „Rinkenbergerhof“ im Norden von Speyer werden zudem Versuche im Rahmen der angewandten landwirtschaftlichen Forschung durchgeführt.
Zu Ihren Aufgaben zählen
- die Unterstützung des hauptverantwortlichen Haustechnikers in der regelmäßigen Sichtprüfung und Funktionskontrolle haustechnischer Anlagen, z. B. Heizungen, Kompressoren, Trinkwasser-Druckerhöhungsanlagen, VE-Wasseranlage, Neutralisationsanlage, Lüftungsanlagen, Laborgasversorgung, Kältemaschine und Laborabzüge, inkl. Beheben kleinerer Störungen,
- die Unterstützung des hauptverantwortlichen Haustechnikers in der Ermittlung von Wartungs- und Reparaturmaßnahmen oder Ersatzbeschaffungen, Einweisung und Beaufsichtigung von Fremdfirmen, Prüfung der Ausführung und Arbeitsnachweise,
- die Durchführung kleiner Reparaturen und handwerklicher Tätigkeiten innerhalb der gesamten Liegenschaft,
- die Entnahme von Proben für die Agrar- und Umweltanalytik bei unseren Kunden, z. B. Bodenproben, organische Düngemittel, Futtermittel, Gras- und Umweltproben,
- das Durchführen von Transporten bei Anlieferungen und internen Umzügen,
- das Durchführen von Sicherheitsrundgängen und Botengängen,
- das Bereitstellen der Hausmüll-, Papier-, Wertstoff- und Glascontainer für die Abholung und andere Entsorgungsarbeiten (z. B. Sperrmüll, Grünschnitt, Akten) sowie
- die Pflege der Außenanlage inkl. das Entfernen von Laub und Schnee.
Wir erwarten von Ihnen
- eine abgeschlossene Ausbildung in einem anerkannten handwerklichen oder technischen Ausbildungsberuf,
- grundlegende Kenntnisse der Funktionsweise von Haustechnik-Anlagen, idealerweise von Laborgebäuden,
- Besitz eines Führerscheins der Klasse B (idealerweise BE),
- Microsoft Office-Grundkenntnisse
- Interesse an der Untersuchung von landwirtschaftlichen Betriebsmitteln,
- Verantwortungsbewusstsein, Zuverlässigkeit und Selbstständigkeit,
- Serviceorientierung sowie
- Teamfähigkeit und Flexibilität.
Wir bieten Ihnen
- eine vielseitige, unbefristete Vollzeitstelle im öffentlichen Dienst beginnend in der Entgeltgruppe 5 TVöD/VKA (bei Erfüllung der persönlichen und fachlichen Voraussetzungen) mit Jahressonderzahlung und betrieblicher Altersvorsorge,
- die Mitarbeit in einem motivierten Team im Bereich des landwirtschaftlichen Untersuchungswesens an der Schnittstelle Umweltschutz, Verbraucherschutz und landwirtschaftliche Produktion,
- flexible Arbeitszeiten,
- vielfältige Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten sowie
- einen Zuschuss zum Jobticket.
Ansprechpersonen
Bei fachlichen Fragen:
Georg Berlinghoff, Stabsstelle Technischer Dienst
Tel. 06232 136 146
Dr. Anja Mannuß, Leiterin Referat X/1 „Probenvorbereitung und Probenmanagement“
Tel. 06232 136 291
Bei organisatorischen Fragen:
Beate Lintz, Stabsstelle Personal
Tel. 06232 136 117
Die LUFA Speyer strebt eine weitere Erhöhung des Frauenanteils an. Bewerbungen von Frauen sehen wir daher mit besonderem Interesse entgegen. Schwerbehinderte werden bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.
Sie sind an der ausgeschriebenen Stelle interessiert? Dann freuen wir uns auf Ihre Bewerbung biszum 24. April 2024 ausschließlich über unser Bewerberportal unter www.bv-pfalz.de/karriere.
LUFA-Stand MR Südpfalz Mitgliederversammlung
Als langjähriger, regionaler Partner analysiert die LUFA Speyer sämtliche Bodenproben der Mitglieder des Maschinenringes Südpfalz. Auch in diesem Jahr haben wir die Einladung, unsere Arbeit und Dienstleistungen im Rahmen der Mitgliederversammlung des Maschinenrings Südpfalz am 19.03.2024 in der Festhalle Herxheim vorzustellen, gerne angenommen.
Erfolgreiche Zusammenarbeit seit 40 Jahren
LUFA Speyer kooperiert mit Forschungsanstalt für Waldökologie
Die Landwirtschaftliche Untersuchungs- und Forschungsanstalt (LUFA) in Speyer und die Landesforsten Rheinland-Pfalz / Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft (FAWF) in Trippstadt arbeiten seit 40 Jahren erfolgreich zusammen. Dabei stützt sich die FAWF in der chemischen Analytik auf die LUFA; den Schwerpunkt bildet das forstliche Umweltmonitoring, dessen Ergebnisse zum Beispiel in den jährlich von der FAWF vorgelegten Waldzustandsbericht einfließen. Die LUFA untersucht für das Waldmonitoring der Forschungsanstalt etwa 2.300 Wasserproben (Niederschlags-, Bodensicker-, Grund- und Quellwasser) und rund 500 Pflanzenproben (Blätter, Nadeln und Streufall) auf die unterschiedlichsten Stoffe sowie etwa 100 Mineralboden- und Humusproben pro Jahr. „Die LUFA ist ein wertvoller und zuverlässiger Partner“, sagte FAWF-Leiter Hans-Peter Ehrhart im Werkausschuss LUFA/Ausschuss für Landwirtschaft, Verbraucherschutz und Umwelt. LUFA-Direktorin Dr. Diana Bunzel machte deutlich, dass die Analysetätigkeit für die FAWF ein breites Methodenspektrum und viel Know-how erfordert und wies darauf hin, dass Diplom-Ingenieurin (FH) Sabine Reh, die die Zusammenarbeit mit der FAWF betreut, auch als ehrenamtliches Mitglied im Gutachterausschuss für Forstliche Analytik des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft mitwirkt.
Zur Klärung der Ursachen von Waldschäden und zur Ermittlung der Auswirkungen von Klimawandel, Luftverunreinigungen und anderen Stresseinflüssen auf Waldökosysteme werden in ganz Rheinland-Pfalz Mess- und Beobachtungsflächen betrieben, darunter seit 1985 eine inmitten des Pfälzerwalds bei Merzalben. Hier werden neben zahlreichen anderen Untersuchungen Luftschadstoffkonzentrationen und Stoffeinträge in den Waldboden erfasst, um die Auswirkungen dieser Faktoren auf den Waldboden, die Bodenvegetation, die Waldbäume und andere Glieder der Ökosysteme zu bewerten. Neben diesem Waldmonitoring kooperieren die beiden Einrichtungen in Forschungsprojekten miteinander, wie zu den Auswirkungen von Bodenschutzkalkungen oder im Projekt „Nährstoffnachhaltigkeit der Waldbewirtschaftung“, wofür die LUFA in diesem Jahr 400 Holzproben analysiert. In einem weiteren gemeinsamen Projekt geht es um Kurzumtriebsplantagen, also schnellwachsende Hölzer auf Agrarflächen, zu denen in der Nordpfalz und auf dem Versuchsfeld Rinkenbergerhof der LUFA Versuchsflächen angelegt wurden.
Den dritten Aufgabenbereich der Zusammenarbeit bildet die Bodenzustandserhebung (BZE) Wald, bei dem die Fragestellungen lauten: Wie ist der Zustand unserer Waldböden und wie hat er sich in den letzten 20 Jahren verändert? Welche Zusammenhänge gibt es zwischen Bodenzustand und der Vegetation, der Waldernährung, dem Kronenzustand und dem Trockenstress? Und wieviel Kohlenstoff wird im Waldboden gespeichert? Die erste bundesweite Bodenzustandserhebung im Pfälzerwald fand von 1987 bis 1992 an rund 1.900 Punkten statt. Von 2006 bis 2008 erfolgte eine weitere Inventur. Aktuell läuft die dritte Erhebung von 2023 bis 2025; dafür werden unter anderem 1.200 Boden- und Humusproben und 800 Blatt-/Nadelproben analysiert. Für eine schnellere Analytik hat der Bezirksverband Pfalz für die LUFA im vergangenen Jahr einen Laborroboter zur Bestimmung von pH-Wert und Leitfähigkeit in Wasserproben und ein neues Aufschlusssystem für Nadel- und Blattproben angeschafft, um Haupt- und Spurenelemente sowie Schwermetalle in Lösung für die anschließende Analyse zu bringen.
Mithilfe von Säure werden die Proben in Lösung gebracht: neues Aufschlusssystem im Labor der LUFA (Foto: LUFA)
Schnellwachsendes Gehölz: Kurzumtriebsplantage auf dem LUFA-Versuchsfeld Rinkenbergerhof (Foto: Bezirksverband Pfalz)
Brisant, weil giftig und extrem langlebig
PFAS-Untersuchungen der LUFA für acht Bundesländer
„Das ist ein brisantes Thema“, sagt der stellvertretende wissenschaftliche Direktor der Landwirtschaftlichen Untersuchungs- und Forschungsanstalt (LUFA) in Speyer, Dr. Dieter Martens, der sich seit rund 15 Jahren mit PFAS, einer Gruppe von industriell hergestellten Kohlenstofffluorverbindungen, beschäftigt. Sie verteilten sich weltweit über Luft und Wasser und seien extrem stabil, „was so nicht in der Natur vorkommt“; es gebe keine Bakterien, die sie abbauen könnten. Man verwende sie wegen ihrer positiven Eigenschaften. Sie seien wasser-, fett- und schmutzabweisend und nicht anhaftend, das heiße, man finde sie überall: von der Teflonpfanne über Fast Food-Verpackungen bis hin zur Outdoorkleidung. Früher seien sie häufig in Feuerlöschschäumen auf Flughäfen vorgekommen, was das Trinkwasser belastete. Wasserwerke würden Aktivkohle dagegen einsetzen, um Abhilfe zu schaffen. Die Bundesregierung will diese „Ewigkeits-Chemikalie“ generell verbieten und den Einsatz von Ersatzstoffen erzwingen, die weniger schädlich für Mensch und Natur sind.
Seit rund 15 Jahren koche, so Martens, das Thema hoch, da immer mehr Studien belegen würden, dass PFAS giftiger als angenommen seien. Demzufolge wurde der Grenzwert immer weiter abgesenkt. Der Chemiker, der Abteilungsleiter für Umweltanalytik und Produktqualität ist, untersucht seit 2008 an der LUFA vor allem Futtermittel, aber auch Wasser, Klärschlamm, Böden und einige Lebensmittel auf PFAS und verfügt auf diesem Gebiet inzwischen über reichlich viel Know-how. Nachdem der Verband Deutscher Landwirtschaftlicher Untersuchungs- und Forschungsanstalten (VDLUFA) schon vor Jahren eine normierte Methode entwickelt hat, war Martens gefordert, immer feinere Messmethoden zu entwickeln. Das heißt, die Bestimmungsgrenze musste um den Faktor 50 – von fünf Mikrogramm pro Kilogramm Futtermittel auf 0,1 Mikrogramm pro Kilogramm – gesenkt werden. Eine enorme Herausforderung für Martens, die er aber meistern konnte. Denn im Herbst vergangenen Jahres wurde die Methode der LUFA, die eine hohe Empfindlichkeit garantiert, akkreditiert und inzwischen bei Futtermittel-Proben aus verschiedenen Bundesländern angewandt: Da nur sehr wenige Labore PFAS mit genügender Empfindlichkeit nachweisen können, lassen neben Rheinland-Pfalz und dem Saarland nun auch Hessen, Sachsen, Thüringen, Sachsen-Anhalt, Berlin und Brandenburg Futtermittel bei der LUFA untersuchen.
Abb: Beschäftigt sich seit 15 Jahren mit PFAS-Untersuchungen:
Dr. Dieter Martens im Labor der LUFA Speyer (Foto: Bezirksverband Pfalz)
Landwirtschaft an den Klimawandel anpassen
LUFA beteiligt sich an grenzüberschreitendem Projekt
Die Landwirtschaftliche Untersuchungs- und Forschungsanstalt (LUFA) in Speyer ist an dem grenzüberschreitenden Projekt „KLIMACrops“ beteiligt, das sich mit der Anpassung der Landwirtschaft am Oberrhein an den Klimawandel, die Energiewende und den ökologischen Wandel beschäftigt. Gemeinsam mit 17 Partnerinstitutionen aus Deutschland, Frankreich und der Schweiz forscht die LUFA Speyer in den kommenden drei Jahren an Strategien zur Problembewältigung. Dabei werden praktische Lösungen, die bereits von Landwirten umgesetzt wurden, untersucht und insbesondere ihre Leistung und Übertragbarkeit bewertet. Zudem werden Workshops organisiert, um gemeinsam mit verschiedenen Akteuren neue Fruchtfolgen zu entwickeln, die mit den Klimaveränderungen, so wie sie sich heute bereits darstellen, und den Klimaszenarien in der Zukunft vereinbar sind.
Die LUFA Speyer erprobt im Rahmen des Interreg-Projekts auf dem Rinkenbergerhof innovative Anbausysteme, wie neue Fruchtfolgen zur Verringerung des Bedarfs an mineralischem Stickstoffdünger und die sogenannte Staffelkultur (englisch: relay cropping); dabei handelt es sich um ein Anbausystem, in dem zwei Kulturen zeitversetzt ineinander angebaut werden. Dies ermöglicht unter anderem eine lange Bodenbedeckung, weniger Bodenbearbeitung, eine frühere Ernte der zweiten Kultur und einen geringeren Bewässerungsbedarf. Übergeordnetes Ziel des Forschungsprojekts ist es, regionale Anbausysteme so zu gestalten, dass sie unter veränderten Klimabedingungen stabile Erträge liefern und somit auch zukünftig zur Ernährungssicherung beitragen. Die Arbeiten der LUFA Speyer werden mit über 130.000 Euro von der EU gefördert.
Abb: Feld mit Sojabohnen auf dem Rinkenbergerhof der LUFA Speyer